44. Tag der Männer in Oberkirch

Gut besucht war der „44. Tag der Männer” auf Marienfried im badischen Oberkirch, der von den Schönstatt-Männern der Erzdiözese Freiburg und dem Katholischen Männerwerk organisiert wurde. Professor Werner Münch (Freiburg) und Pater Dr. Heribert Niederschlag SAC (Vallendar) haben mit ihren eindrucksvollen Referaten den Männern wichtige Impulse mit auf den Weg gegeben. 

Am Vormittag sprach Professor Dr. Werner Münch aus Freiburg zu den 90 anwesenden Männern über das anspruchsvolle Thema “Herausforderungen an uns Christen in Kirche, Politik und Gesellschaft”. Er machte deutlich, dass heutzutage vielfach das zur Glaubensvermittlung benötigte Glaubenswissen und die Bereitschaft zum Eintreten für den christlichen Glauben abhandengekommen ist. Diese sind aber besonders wichtig, weil gläubige Christen bei Diskussionen über gesellschaftliche Fragen nicht schweigen dürfen, denn Staat und Gesellschaft brauchen den Dialog mit der Kirche. Professor Münch machte sich stark für den Lebensschutz und betonte: Wer sich zur Nachfolge Christi bekennt, kann nicht mit großer Zustimmung der Welt rechnen. Christen müssen bereit sein, den ihnen erteilten missionarischen Auftrag zu verwirklichen.

Am Nachmittag wurde im Impulsreferat “Franz Reinisch – eine Gewissensentscheidung“ von Pater Dr. Heribert Niederschlag SAC deutlich, welche starke Überzeugung Pater Franz Reinisch hatte. Er hielt für den christlichen Glauben seinen „Kopf“ hin. Den Fahneneid auf Hitler hat er abgelehnt und dafür wurde er ermordet. Reinisch war eine kantige und feste Persönlichkeit, er berief sich auf sein Gewissen und blieb ihm treu bis zum Tod. Im Gewissen erfährt der Mensch eine Art Kompass, der ihn unabhängig macht von den Strömungen des Zeitgeistes. Dieser Kompass lenkt ihn trotz möglicher innerer Ängste in eine Richtung, die ihm einerseits Freiheit verheißt, andererseits Verantwortung von ihm einfordert. Reinisch setzte alles auf die Karte seiner Berufung. Wenn man Umfragen trauen kann, verweigern sich immer mehr Menschen der unbedingten Verpflichtung und begnügen sich mit freundlicher Unverbindlichkeit. Von festen Überzeugungen, für die man einzustehen bereit ist, leben nicht nur Gruppen und Gemein­schaften, sie sind auch die unabdingbare Voraussetzung für das Glück des Einzelnen, damit sich Verlässlichkeit, Wahrhaftigkeit, Treue und Zivilcourage in Alltagsentscheidungen umsetzen lassen. Das Gewissen verpflichtet nicht nur auf sittliche Werte, sondern letztlich auf die Originalität der eigenen Persönlichkeit.

Der Männertag fand mit der gemeinsamen Eucharistiefeier einen würdigen Abschluss.

Wir danken allen Verantwortlichen für die Organisation und Durchführung des 44. Männertags. Besonderer Dank geht an den Diözesanverantwortlichen der Schönstatt-Männer, Manfred Schemel, an Standesleiter Pfarrer Michael Dafferner, und an den Diözesanvorsitzenden des Katholischen Männerwerks Freiburg, Johannes Hauger.

@ Franz Reinisch Forum 2025